...habe ich eigentlich gar nicht so viel. Zu Beginn des Monats habe ich mir mein erstes Kleidungsstück gekauft und Gregs Tagebuch 2 auf Spanisch, um meinen Wortschatz ein wenig zu erweitern. Außerdem habe ich neue Schulsachen gekauft (Blog, Kulli, etc.) und eine Menge zu essen. Während ich den ersten Monat kaum was gegessen habe, habe ich mir diesen Monat umso mehr zu essen gekauft. Jedes Mal, wenn wir im Supermarkt waren, sind immer Kekse oder Schokolade in meinem Korb gelandet und an der Kasse habe ich mir dann noch immer einen Snickers mitgenommen. Außerdem kaufe ich mir auch alles zu essen selber, das es nicht zu den Hauptmahlzeiten gibt, und so ist einiges Geld fürs Essen draufgegangen. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich mit dem Geld eigentlich echt gut klar komme, obwohl ich im Gegensatz zu den meisten anderen Austauschschülern ein bisschen weniger Geld monatlich von meinen Eltern zu Verfügung gestellt bekomme (200€).
Genannt...
...wurde ich tatsächlich Maria. Auf meine Nachfrage hin bekam ich die Antwort, dass das daran läge, das mein richtiger Name nicht auszusprechen sei. Und das stimmt wohl irgendwie auch, denn auch wenn mich die Leute immer wieder bitten meinen Namen zu wiederholen, weil sie ihn richtig aussprechen wollen, wird das "i" in meinem Namen wirklich IMMER lang gesprochen und das "r" wird dazu auch noch gerollt. Ich meine, ich habe mich daran gewöhnt, zu mal mir schon immer klar war, dass mein Name in meinem Auslandsjahr wohl eher nicht korrekt ausgesprochen wird, wobei ich zugeben muss, dass das tatsächlich ein wenig deprimierend ist. Also an dieser Stelle ein Dankeschön an meine Eltern, für meinen tollen Namen, da ist mir Maria tatsächlich lieber.
...habe ich natürlich neue Vokabeln und ich glaube, ich habe auch einige Grammatiken verstanden. Aber selbstverständlich habe ich auch was fürs Leben gelernt: Manchmal ist es nötig über seinen eigenen Schatten zu springen und offen auf andere zuzugehen und nicht immer nur warten, dass diese auf einen zugehen. Und manchmal hat man auch vollkommen unbegründet Hemmungen etwas zu tun und daran darf man sich nicht aufhalten. Und auch habe ich etwas übers Heimweh gelernt: Ich habe das Gefühl, dass ich noch zu sehr an Deutschland hänge; ich schaffe es nicht, mich auf das hier vollständig einzulassen und daran habe ich mir vorgenommen, den nächsten Monat etwas daran zu ändern.
Gegessen...
...habe ich wie bereits erwähnt weit mehr, als im ersten Monat. Dementsprechend habe ich das Gewicht, dass ich in meinem ersten Monat verloren habe, wieder auf den Hüften. Ich glaube, das meiste davon ist eh nur Langeweile-Essen, währen der Siesta, denn zu dieser Zeit habe ich echt nichts zu tun, und mit meinen Hausaufgaben fange ich meist auch erst später an, weil ich nicht eine Stunde nach der Schule wieder lernen will. Aber nun weiter im Text: Ich habe selbstverständlich auch neues ausprobiert, wie zum Beispiel Salmonejo Andaluz und Patatas Bravas. Salmonejo ist eine kalte Tomatensuppe. Das heißt, du wirfst Tomaten, Paprika, Öl und Knoblauch (ich glaube, das ist alles) in einen Mixer und trinkst es dann. Es ist sowas in der Art wie Gazpacho, falls das irgendwem hilft. Ich habe das erst nicht probieren wollen, zu ekelerregend fand ich den Gedanken von gemixtem Gemüse, aber unterm Strich muss ich sagen, dass das echt lecker ist, was wohl vor allem am Knoblauch liegt. Patatas Bravas sind Pommes Frites mit einer scharfen Soße, die halt typisch für Spanien ist. Mir hat es ziemlich gut geschmeckt, nur fand ich die Soße nicht sonderlich scharf. Würzig ja, scharf nein.
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Patatas Bravas |
Gefreut...
...habe ich mich darüber, dass ich einen ganzen Monat schon geschafft habe und bald sind es schon zwei (die Zeit vergeht wie im Flug). Auch habe ich mich darüber gefreut, schon Freundschaften geschlossen zu haben und bereits erste schulische Erfolge verzeichnen zu können. Und ich habe mich auch über jedes Mal gefreut, wenn ich es geschafft habe, aus mir herauszukommen und es geschafft habe mehr Spanisch zu sprechen. Dementsprechend habe ich mich auch riesig darüber gefreut, dass es mit der Sprache nur aufwärts zu gehen scheint und ich es mittlerweile sogar schaffe zu sprechen!
Geärgert...
...habe ich mich darüber, dass ich teilweise doch extrem verschlossen war und den letzten Monat teilweise sehr Deutschland nachgetrauert habe. Ich meine, natürlich ist Heimweh normal, aber ich denke, dass ich aktiv hätte etwas dagegen machen können und es teilweise wohl selbst verschuldet habe. Ich habe einfach ziemlich Probleme gehabt, Deutschland sozusagen hinter mir zu lassen und mich voll und ganz auf Spanien einzulassen, aber ich glaube, ich bin gerade dabei aus diesem Tief herauszufinden.
Gesehen...
...habe ich diesen Monat zwei Filme im Kino. Erwähnen tue ich das hier nur, weil ich nicht weiß, was ich sonst noch schreiben könnte. Die Filme waren jedenfalls "Muñeco de nieve" und "El secreto de Marrowbone". Der erste von beiden Filmen war so na ja, aber der zweite hat mir richtig gut gefallen. Ich dachte erst, der wäre so Richtung Horrorfilm, was sich am Ende des Filmes aber nicht bestätigt hat, aber ich will ja nicht spoilern. Auf jeden Fall eine klare Empfehlung von mir, sollte der Film in Deutschland denn auch mal im Kino erscheinen.