Ein kurzes Vorwort: Ich werde ab nun jeden Monat am 30. bzw. 31 einen Monatsrückblick hochladen. Den vergangenen Monat war alles um diese Zeit sehr stressig, deshalb kommt er jetzt ein wenig verspätet, mir war es aber trotzdem wichtig, dass er bei den September Einträgen angezeigt wird. Die Idee für dieses Format habe ich von Klein-Kathie in der großen Welt- also nicht, dass mir jetzt jemand vorwirft ich hätte die Idee geklaut. Aber nun fangen wir an.
Gereist...
...bin ich nach Spanien! Und wie ihr wohl schon wisst, bin ich von Bremen aus nach Hannover gefahren, von Hannover aus nach Jerez de la Frontera geflogen und bin dort am Flughafen von Carlos abgeholt worden. Es war mein erster Flug seit einer Ewigkeit und trotz Abschiedstrauer war er super! Freu mich schon irgendwie auf den Rückflug ♥.
Gefreut...
...habe ich mich über unglaublich vieles. Ich habe mich riesig über die super lieben Einträge in mein Abschiedsbuch, für dich ich super dankbar bin, darüber, dass meine Gastfamilie mich so gut aufgenommen hat, über die Offenheit und Hilfsbereitschaft meiner Mitschüler, über die Erfahrungen, die ich schon erleben durfte und auch über jedes Mal, dass ich hier etwas neues erlebt habe. Und ich habe mich auch gefreut, als ich nach der Schule das erste mal alleine meinen Bus gefunden habe und als ich das erste mal ein richtiges Gespräch geführt habe. Alles in einem: Ich habe mich den vergangenen Monat ziemlich oft über etwas gefreut.
Geärgert...
...habe ich mich über einiges. Zum Beispiel darüber, dass ich die erste Zeit so schweigsam war und auch, dass ich oft nicht so viel verstehe (ich weiß, da kann ich nicht allzu viel für und es wird ja auch besser), aber auch darüber, dass ich so ein Chaos mit meinem Stundenplan hatte. Und auch noch über ein paar andere Dinge, die ich hier wahrscheinlich nicht so reinschreiben darf, sind aber sowieso alle eher nebensächlich gewesen.
Geshoppt...
...habe ich noch gar nicht so viel. Vor allen Dingen aber Sachen, die ich in Deutschland vergessen habe oder bei denen ich nicht wusste, dass ich sie brauchen würde. Also hier eine kleine Liste:
- Flip Flops
- Sonnencreme
- Schulsachen (Block, Bücher etc.)
- Gitarrensaiten
- Anti-Mücken Spray
- und wohl noch einige Kleinigkeiten mehr, die mir nicht mehr einfallen.
Gegessen...
...habe ich viel Neues. Da wären zum Beispiel Tapas, einige andere typische Gerichte, viel zu viel Pasta und Salat (meine Gastmutter ist Italienerin) und das erste mal salziges Popcorn. Das Essen war anfangs gewöhnungsbedürftig und mir persönlich auch zu fettig, aber nach anfänglichen Bauchschmerzen habe ich mich auch ziemlich schnell daran gewöhnt.
Getroffen...
...habe ich unglaublich viele neue Leute. Angefangen bei meiner Gastfamilie und meiner Betreuerin, bei den Leuten in meiner Klasse, meinen Lehrern und auch die Freunde der Leute, mit denen ich mich wohl gerade anfreunde und was viel schneller geht als erwartet, was wohl daran liegt, dass sie einfach alle unglaublich lieb zu mir sind und wohl ein großes Interesse haben, sich mit mir anzufreunden (aber das beruht auf Gegenseitigkeit).
Gelernt...
...habe ich bereits jetzt vieles über mich, über Spanien und auch Deutschland aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Auch habe ich gelernt, dass es vielleicht in Ordnung ist einfach so loszuheulen und mal traurig zu sein, aber natürlich nicht in Dauerschleife. Außerdem habe ich gelernt, dass es nicht schlimm ist, wenn einer einen mal nicht versteht weil das Spanisch, das man spricht, so schlecht ist und auch, dass es nicht schlimm ist, wenn man beim Sprechen Fehler macht. Und außerdem habe ich gelernt, was ich an meiner Heimat in Deutschland habe, und das viele Dinge dort mir vielleicht mehr bedeuten, als ich noch vor einem Monat gedacht habe.
Genannt...
...werde ich hier die ganze Zeit falsch. Vor allen Dingen, weil das "i" in meinem Namen kurz gesprochen wir, das hier aber niemand hinbekommt. Und dann gibt es auch noch Leute, die das mit der deutschen Aussprache gar nicht hinbekommen und auch noch einen andalusischen Akzent drin haben. Das klingt dann ungefähr so: Atri.
Gefühlt...
...habe ich vieles: Trauer, Dankbarkeit, Freude. Trauer natürlich deshalb, weil ich meine Heimat verlassen habe und weil mir einiges immer noch ziemlich fehlt. Auch hatte ich hier das erste Mal richtig Heimweh, was wohl auch zu Trauer zählt. Aber letzten Endes ist die Trauer geringer ausgefallen als erwartet, zumal ich vor der Abreise wirklich damit gerechnet habe, richtig schlimmes Heimweh zu bekommen (habe ich dann aber zum Glück nicht). Dankbar bin ich dafür, dass ich das alles machen kann und jedem, der mich hierbei unterstützt und vor allem auch meinen Eltern, dass sie mir das hier ermöglichen. Und gefreut habe ich mich über jedes Mal, wenn es einen weiteren Schritt nach vorne ging, und ich zum Beispiel mit den ersten Leuten Nummern ausgetauscht habe.