Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt heute mal wieder ein Post von mir. Eigentlich wollte ich ja die ganze Woche schon was schreiben, bin aber einfach nicht dazu gekommen. Hier ist gerade echt viel los und dann bin ich auch noch krank geworden → Schlafen während der Siesta. Aber nun komme ich mal zu meinen ersten zwei Schulwochen.
Ich weiß gar nicht so recht, wo ich eigentlich anfangen soll, denn wie bereits erwähnt ist die letzten sieben Tage extrem viel passiert. Also schreib ich einfach mal los, und bitte nicht schlagen, wenn der Post ein wenig unstrukturiert wird.
Das erste wichtige Ereignis war, dass ich am Sonntag meinen Gastvater kennengelernt habe. Das war natürlich erst einmal ein wenig strange, weil ich mich bereits an den Alltag ein wenig gewöhnt habe und er dann noch einmal geändert worden ist. Und ab nächster Woche wird es dann auch noch einmal ein wenig anders, denn Sonntag Nacht kommt meine Gastschwester an. Jedenfalls sind wir am Sonntag dann noch am Strand gewesen und haben uns ein wenig besser kennengelernt. Also lief eigentlich alles bestens und mehr fällt mir dazu dann auch gar nicht mehr ein.
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Foto vom Strand |
Der Sonntag wurde dann relativ entspannt ausgeklinkt, zumal ich auch einige Zeit alleine war. Denn so gegen 18:00Uhr sind meine Gasteltern wegen einem Handy zu irgendwem gegangen, aber ich habe das nicht so genau verstanden, war emotional auch ein wenig auf gewühlt wegen der Bundestagswahl (die ich selbstverständlich mit hohem Interesse verfolgt habe). Später habe ich dann noch Jurrassic World im Fernsehen geschaut und als meine Gasteltern dann um 23:30 Uhr nachhause gekommen sind, gab es essen. Und ja, dass ist extrem spät und es ist auch die späteste Mahlzeit die ich je gegessen habe (und damit hätten wir ein weiteres erstes Mal). Am Montag hat dann die neue Schulwoche angefangen und ich muss zugeben, dass ich am Montag ziemliches Heimweh hatte (am Sonntag auch, aber dann gab es die Ergebnisse der Bundestagswahl), aber im Laufe der Woche ist es dann besser geworden und ich habe aktuell die Hoffnung, dass ich das schlimmste überstanden habe. Es wird einfach immer besser. In den ersten Tagen habe ich mir das immer wieder gesagt, dass es besser wird, und ich muss ehrlich zugeben, ich habe mir selbst nicht geglaubt und auch das ein oder andere Mal ans Abbrechen gedacht. Aber wenn man 6.000€ in etwas investiert hat, gibt man nicht so einfach auf und siehe da- es stimmt. Diese Woche lief einfach alles viel besser- Ich verstehe mehr, ich kann mehr sagen, ich rede mehr mit meiner Gastfamilie und den anderen in der Schule, und auch sonst komme ich mit allem viel besser klar. Außerdem habe ich mittlerweile auch meine Local Coordinatorin kennengelernt und sie ist auch super nett. Zudem habe ich einen Test in Englisch zurück bekommen und 9 Punkte geschrieben (also das geht hier von 0-9)! Aber das beste was mir diese Woche passiert ist, ist, dass mich einige aus meiner Klasse eingeladen haben, am Samstag mit ihnen zu so einem Manga Festival in Cádiz zu gehen. Ich habe mich so krass gefreut, dass glaubt ihr nicht. Und mittlerweile bin ich auch echt zuversichtlich hier richtige Freunde zu finden.
So, das war jetzt eine ziemlich grobe Zusammenfassung von dem wie ich mich eingewöhnt habe und meinem emotionalen Aufstieg, den ich die letzten Tage erlebt habe. Und nun noch einmal dazu, dass ich krank war. Aber das war eigentlich auch überhaupt kein Ding. Ich hatte/habe eine Erkältung und meine Gastmutter sich total lieb um mich gekümmert. Ich lag im Bett, sie hat mir Tee und Kekse gebracht und sich immer wieder erkundigt, wie es mir geht. Und alleine wegen ihrer lieben Art habe ich mich gleich schon besser gefühlt.
Und nun noch zwei Erlebnisse in der Schule, die ich auch gerne mal loswerden wollte. Das erste ist, dass am Mittwoch in Lengua ein Junge, der hinter mir saß, gesagt hat, dass ich dumm bin (Zitat: "La alemana es tonta."). Er hat das gesagt, weil ich eine Frage von Patricia (meine Lehrerin) nicht verstanden habe. Also bin ich jetzt dumm, weil ich nicht fließend Spanisch spreche, und ich bin mir sicher, dass er denkt, dass ich seinen gehässigen Kommentar auch nicht verstanden habe. Allerdings habe ich auch verstanden, was ein Mädchen aus meiner Klasse zu meiner Verteidigung gesagt hat, und da ging es mir gleich viel besser. Der Typ hinter mir ist halt einfach ein bisschen unterbelichtet 😉. Das zweite ist heute in Informatik passiert. Und dazu muss ich sagen, dass ich den Jungen eigentlich voll nett finde, aber dass fand ich einfach irgendwie lustig. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere von euch noch an die Diskussion, dass man die Benennung von Zahlen ändern, weil es schwer ist, die Zahlen so zu lernen (also statt zweiundvierzig, vierzig und zwei). Daran musste ich heute irgendwie denken. Wir sollten Tests gegenseitig korrigieren und derjenige, von dem ich den Test korrigiert habe, hat geschrieben "As echo" was korrekt "Has hecho" heißen würde- man spricht die 'h's aber nicht. Er hatte noch viele weitere von den Fehlern. Er sollte sie dann korrigiert, aber nicht alle gefunden (keine Ahnung, ob er es wirklich nicht besser wusste) und dann musste sogar ICH ihn korrigieren, und ich kann wirklich kein Spanisch, aber diese Fehler waren wirklich simpel (ich gehe aber mal davon aus, das er eine LRS hat oder sowas). Und weshalb das ganze irgendwie lustig und lehrreich war, war die Reaktion derjenigen, die neben mir gesessen habe. Das Mädchen neben mir, Juana, hat dazu gesagt: Madre mia, was wohl soviel heißt, Oh man oder so. Aber wie sie das gesagt hat, hat mich irgendwie amüsiert. Und damit habe ich auch gleich einen Ausruf gelernt (musste ich das jetzt ernsthaft erzählen?).
Okay, und damit bin ich wohl fertig. Tut mir leid, dass es mal wieder so lang geworden ist, aber über die Woche hat sich halt viel angestaut, ich schätze mal, dass das mit der Zeit besser werden wird. Ich verweise nun noch einmal auf meinen Twitter Account. Twitter ist eine super Plattform und ich würde euch sehr gerne etwas in diesen Kurznachrichten mitteilen, also: @astrid_mrr
Hasta luego, Astrid
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